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Erfolgreiche Integration: Azubis mit Fluchthintergrund bei der Baudekoration Kraus in Frankfurt
Erfolgreich integriert: Azubi-Team mit Fluchthintergrund bei der Baudekoration Kraus in Frankfurt
Erfolgreiche Ausbildung: Azubis mit Fluchthintergrund bei der Baudekoration Kraus in Frankfurt
Erfolgreiche Lehre: Azubis mit Fluchthintergrund bei der Baudekoration Kraus in Frankfurt
Integration im Handwerk: Azubis mit Fluchthintergrund bei der Baudekoration Kraus in Frankfurt
Februar 2019

Öffnen Sie die Türen und ebnen Sie die Wege!

Die Baudekoration Kraus in Frankfurt setzt erfolgreich auf Lehrlinge mit Fluchthintergrund. Um auf deren schwierige Gesamtsituation aufmerksam zu machen, hat sich Geschäftsführer Rainer Langlitz sogar an Hessens Ministerpräsidenten Bouffier gewandt.

Drei Auszubildende mit Fluchthintergrund
Sieben Azubis arbeiten derzeit bei der Firma Baudekoration Kraus in Frankfurt, drei davon sind afghanische Staatsbürger mit Fluchthintergrund. Einer der drei Vorzeige-Lehrlinge ist Mohammad Yousof Nazir, Jahrgang 1987. Seine Ausbildung zum Maler und Lackierer hat er 2016 begonnen. Nazir ist im 3. Lehrjahr und bereitet sich derzeit auf seine Gesellenprüfung vor. 

Mohammad Yousof Nazir – fachlich und menschlich top: 
Nazir kommt über ein Sonderprojekt des Allgemeinen Studentenausschusses (AStaA) zur Firma Kraus. Hier wird er von Reinhold Lotz und Sigfried Walther betreut. Seine Kollegen, die Yousof als leistungsbereiten, freundlichen und aufgeschlossenen Menschen kennengelernt haben, schätzen ihn über alles. Aber auch seine handwerklichen Fähigkeiten sind top. Bei der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, an der er 2018 teilnimmt, erzielt er beim Thema „Gestalten einer Fassade“ Top-Noten: Fachleistung 1,5, Mitarbeit 1,0, Sozialverhalten 1,0. Beim „Gestalten eines Ladengeschäftes“ erhält er in drei Fächern eine 1,0. 

Die „3+2“-Regelung: Segen und Fluch 
Für ihn wie die beiden anderen Auszubildenden gilt die „3+2-Regelung“. Die seit August 2016 geltende Regelung soll verhindern, dass Geflüchtete während einer laufenden Ausbildung das Land verlassen müssen. Werden bestimmte Voraussetzungen erfüllt, können die Azubis ihre Lehre beenden und nach neuerlichem Antrag eine zweijährige Anschlussbeschäftigung im erlernten Beruf ausüben.

Super Ausbildung, ungewisse Zukunft
Und genau da liegt der Knackpunkt: Die Regelung bietet den Geflüchteten zwar die Möglichkeit, ihre Ausbildung zu absolvieren, trotzdem sind die Azubis weiterhin nur geduldet. Nach maximal fünf Jahren droht den Arbeitnehmern die Abschiebung. Von der menschlichen Komponente einmal ganz abgesehen, kostet eine Ausbildung natürlich auch Geld. In Fällen wie den oben genannten – eine unsichere Investition für den Betrieb.

Rainer Langlitz wendet sich an Volker Bouffier
Rainer Langlitz, Geschäftsführer der Baudekoration Kraus, ist hochzufrieden mit seinen Azubis, aber enttäuscht über deren Perspektiven. Ein Brief an den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier ist sein Appell an die Politik. Darin schreibt er: „Den hohen Grad an Motivation, Engagement und Begeisterung der afghanischen Flüchtlinge können wir vorbehaltlos bestätigen. Öffnen Sie die Türen und ebnen Sie die Wege, um jungen Menschen, die als Geflüchtete zu uns kamen und sich in unsere Gesellschaft des Miteinanders so einbringen, eine Zukunft zu ermöglichen!“ (ds)

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